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gott hat die schnauze voll von den menschen #95neuethesen, Freiherr-vom-Stein-Schule, Wetzlar

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Hat Gott die Schnauze voll von den Menschen?

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Menschen fragen bei Verbrechen, persönlichen Schicksalsschlägen, großen Katastrophen und schwerem Leid: Warum trifft es gerade mich? Meine Familie? Warum gibt es Leid und Böses in der Welt?  Wir suchen nach Antworten.
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Leibniz glaubt an Gott und dass es durch ihn mehr Glück als Leid auf der Welt gibt. Gott habe die beste Welt erschaffen, jedoch sei diese Welt nicht perfekt, da die Menschen einen freien Willen haben und sich auch für das Böse entscheiden könnten.
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Luther glaubt, dass es eine dunkle, verborgene Seite Gottes gibt. Darin sieht er die Ursache für das Böse in der Welt. Jedoch sollen die Christen sich an die gnadenreiche Seite Gottes halten.
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Noch will das Alte unsre Herzen quälen,
Noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach, Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
Das Heil, für das du uns geschaffen hast.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
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Hans Küng sagt, dass Gott existiert und er das Leid in der Welt geschehen lässt. Anstatt Gottes Entscheidungen zu hinterfragen, sei es für den Menschen besser, Gott als den Liebenden anzunehmen und ihm zu vertrauen.
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Dr. Georg Bätzing ist Bischof von Limburg. Er stellt sich den Fragen der Menschen regelmäßig in einem Video-Chat. Wir haben ihn während eines Videochats die Frage gestellt, warum Gott das Leid auf der Welt nicht verhindert und warum er nicht eingreift.

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Die Theologen und Philosophen, bei denen wir etwas genauer hingeschaut haben, sagen, dass Gott existiert und dass er das Leid auf der Welt geschehen lässt. Jedoch sollte man sich auf den Trost und die Liebe Gottes konzentrieren. Jedem Menschen ist der freie Wille gegeben, sich für das Gute oder Böse zu entscheiden.

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Gott ist immer da. Man sollte sich aber trotzdem fragen, wieso all das Leid auf der Welt passiert. Meine Schlussfolgerung ist, dass ohne Gott noch viel mehr Böses in der Welt wäre. (Luis)

Ich habe während dieses Projekts die Meinung von Gott gewonnen, dass alles noch viel schlimmer sein könnte und er schon sein Bestes tut. Also danke ich ihm dafür. Und wenn wir das Böse und Schlechte gar nicht kennen würden, könnte man es auch nicht vom Guten unterscheiden. Also sollten wir auch über die kleinen Dinge glücklich sein. (Jacqueline)

Ich glaube, dass Gott trotzdem auf uns aufpasst und nicht wegschaut. Schließlich könnte ja ein Attentat noch schlimmer sein als es war. Gott ist immer für uns da, nur dass wir es uns mal bewusst machen müssen, denn die Menschen achten oft nur auf das Negative und nicht auf das Positive. (Greta)

Ich finde, dass Gott immer bei uns ist und uns Menschen hilft. Durch all die negativen Medien vergessen wir eigentlich, was Gott uns alles gibt. Man betrachtet nur das Schlechte, was passiert, und nicht das Gute, was wir jeden Tag bekommen (Gesundheit, Familie, …). Nach jedem Schicksalsschlag kommt auch das Gute. Er schenkt uns Liebe und Kraft nach jedem schlimmen Ereignis. (Sarah M.)

Ich bin der Meinung, er ist da, er lässt viel Böses zu; aber man kann auch meinen, wäre er nicht da, würde viel Schlimmeres passieren. Er lässt den Menschen viel Freiheit und es kann ihm theoretisch "egal" sein, was die Menschen daraus machen. Wenn Menschen im Krieg sterben, dann haben sie sich das selbst zuzuschreiben, aber sie kommen trotzdem zu Gott in den Himmel, weil er, Gott, die Menschen erschaffen hat. (Eric)

Ich glaube, dass Gott, obwohl man ihn nicht sieht, da ist und jeder Verlust, z.B. eines Familienmitglieds, einen Sinn hat und sich Schicksale zu etwas Gutem wenden können, wenn Gott das möchte. Ich glaube, wenn Gott nicht da wäre, gäbe es viel mehr Krieg, Gewalt und Verbrechen in der Welt. Er versucht aber diese zu verhindern oder zumindest zu verringern. (Natalie)

Ich glaube, dass Gott immer da ist und auf jeden von uns aufpasst. Er ist zwar verborgen, doch er wacht über uns. Gott kann keine Katastrophen verhindern, aber er vermindert ihr Ausmaß. Denn erst durch das Leid kommen wir näher zu Gott. (Lucca-Marie)

Allah erwartet von uns die Geduld; wenn ein Mensch nur das Gute kennt, also nur die Freude und das Glück von Allah bekommt, kann die Stärke eines Menschen nicht bewiesen werden. Der Glaube muss sowohl an guten als auch schlechten Tagen nachgewiesen werden. Das macht einen Muslimen aus. (Esra)

Das Leben ist ein Test, wie können Menschen getestet werden, wenn es nichts Schlimmes auf der Welt gibt? Ohne das Böse auf der Welt könnte es keine guten Taten geben. (Sarah M.)


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Zweifel an Gott?

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Jeder Mensch kommt irgendwann an einen Punkt, an dem er persönliches Leid erfährt. Dann tauchen immer wieder die Fragen auf:

Wo war Gott?
Warum hat er mich alleine gelassen?
Warum tut er mir das an?

Wir haben Menschen getroffen, die großes persönliches Leid erfahren haben. Sie haben uns von ihren Erfahrungen mit Gott erzählt.
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Christopher Huber wurde am 09.10.1995 in Gießen geboren. Seit seinem fünften Lebensjahr sitzt er im Rollstuhl. Seit 2011 spielt er Rollstuhlbasketball als Bundesligaspieler beim RSV Lahn-Dill und hat seitdem mehrere Titel gewonnen. Im September 2013 gewann Christopher mit der deutschen U 23 die Weltmeisterschaft im türkischen Adana. Außerdem machte er als erster Hesse ein Sportabitur im Rollstuhl, was er mit Bravour bestand.

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Björn Petry, der Vater einer Schülerin, ist 45 Jahre alt, seit 27 Jahren Polizist und seine wohl schwierigste Aufgabe ist es, betroffenen Menschen zu übermitteln, dass ein Angehöriger bei einem Unfall ums Leben gekommen ist.

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Anas ist wegen des Kriegs in Syrien vor zwei Jahren nach Deutschland geflüchtet. Seine Familie musste er zurücklassen. Er hat seine Geschichte unserer Mitschülerin Lucca-Marie erzählt. Da Anas anonym bleiben möchte, spricht Lucca-Marie seine Worte nach.

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Matthias Fallert ist Pfarrer der freien evangelischen Kirche in Wetzlar und hat schon viele leidende Menschen betreut. Er ist das Meinung, dass Gott das Leiden nicht verhindert. Dennoch kann ein gläubiger Mensch Gott im Leid erfahren.

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Wie offenbart sich Gott?

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Im Buch Exodus fragt Mose Gott nach seinem Namen.
Er antwortet: "Ich bin (für euch) da."
Die alttestamentliche Offenbarungsformel Gottes will den Menschen sagen, dass Gott sich offenbart, das heißt: Er ist erkennbar, ansprechbar und auch verwundbar, denn er offenbart seine Identität. (vgl. Exodus 3,13-15)

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"Nachdem wir nun aufgrund des Glaubens bei Gott angenommen sind, haben wir Frieden mit Gott. Das verdanken wir Jesus Christus, unserem Herrn. Er öffnete uns den Weg des Vertrauens und damit den Zugang zur Gnade Gottes, in der wir jetzt festen Stand gewonnen haben. [...]
Wir rühmen uns sogar der Leiden, die wir für Jesus Christus auf uns nehmen müssen. Denn wir wissen: Durch Leiden lernen wir Geduld, durch Geduld kommt es zu Bewährung, durch Bewährung festigt sich die Hoffnung. Unsere Hoffnung wird uns nicht enttäuschen.
Denn dass Gott uns liebt, ist uns unumstößlich gewiss. Seine Liebe ist ja in unsere Herzen ausgegossen durch den Heiligen Geist, den er uns geschenkt hat. Diese Liebe zeigt sich darin, dass Christus sein Leben für uns hingegeben hat."
(Röm 5, 1-6)

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Batuhan liest die Suren auf arabisch.

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"Meinen die Menschen, sie würden in Ruhe gelassen werden, wenn sie bloß sagten: "Wir glauben", und meinen sie, sie würden nicht auf die Probe gestellt?"
(Sure 29 Al-Ànkabut, Ayet 1)

"Und unter den Menschen sind manche, die sagen:"Wir glauben an Allah", doch wenn sie für Allahs Sache Ungemach erleiden müssen, so betrachten sie die Anfeindung von Menschen als die Strafe Allahs. Kommt aber Hilfe von deinem Herrn, dann sagen sie gewiß: "Wahrlich, wir waren mit euch." Ist es nicht Allah, der am besten weiß, was in den Herzen aller Geschöpfe ist?"
(Sure 29 Al-Ànkabut, Ayet 9)



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Wolfgang Grieb ist evangelischer Pfarrer in Wetzlar. Er sagt, dass Gottes Offenbarungen große Entwicklungen auslösen können - aber auch ganz persönliche Erfahrungen mit Gott sind.

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Offenbart sich Gott nicht mehr? Hat er die Schnauze voll von den Menschen? "Nein!", ist die Antwort von Wolfgang Grieb. Gott offenbart sich immer noch einzelnen Menschen.

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Ich glaube daran, dass Gott immer und zu jeder Zeit über die Menschen wacht und sie beschützt, auch wenn er es nicht immer zeigen kann. Ich finde, dass nicht immer nur gute Sachen passieren können, weil alles von Gott gewollt ist und dass er einen Grund hat, warum es geschieht. (Danielo)

Ich denke, Gott ist da, auch wenn er sich nicht mehr vor der gesamten Welt offenbart. Ich glaube aber, dass er sich noch einzelnen Personen offenbart. Gott passt auf uns auf und versucht das Beste aus allem zu machen. Auch wenn etwas Schlimmes passiert, ist Gott da. Er verhindert das Schlimmste und versucht das Leben von jedem Einzelnen so gut wie möglich zu machen. (Hannah R.)

Nach meiner Meinung muss sich Gott nicht permanent in Form einer Person offenbaren. Die Offenbarung als Mensch ist durch Jesus Christus vollendet. (David)

Kann sein, dass er die Schnauze voll hat. Er hat sich lange nicht mehr offenbart. Vielleicht muss er sich auch nicht noch mal offenbaren. Vielleicht reichen die Offenbarungen von früher aus. Kann sein, dass wir noch eine Offenbarung brauchen und er einfach nicht will. Ich kann aber auch falsch liegen. Ich war lange nicht mehr in der Kirche. Ich finde, dass es sein kann, dass er keinen Bock mehr hat. Ich bin aber auch nicht sicher, ob wir noch eine Offenbarung brauchen. Ich bin der Meinung, dass das eine gute Frage ist, die aber nicht einfach zu beantworten ist. (Julian)

Manchmal glaube ich, dass Leute nicht denken, dass er sich nicht offenbart, sondern einfach die Hoffnung in ihn verloren haben. Gerade jetzt, wo einem die ganzen Probleme und das Leid auf der Welt vor Augen stehen. Man sollte nie die Hoffnung und den Glauben an Gott verlieren, denn in meinen Augen wären vielleicht ohne Gott mehr Leute bei einem Anschlag gestorben. Gott ist da, nur momentan zeigt er sich in meinen Augen nicht in großen Taten. (Elisa)

Meiner Meinung nach offenbart sich Gott in vielen positiven Dingen des Lebens. Natürlich gibt es viele schlechte Schicksalsschläge, aber wenn man will, kann man immer das Positive sehen. Ich denke, wir merken auch oft nicht, wenn Gott sich offenbart. Wenn man glücklich und zufrieden ist, denken viele Menschen nicht an Gott. Erst wenn es einem schlecht geht, wenden sich die meisten wieder Gott zu. Dass wir alle diesen Text lesen können, ist eine Offenbarung Gottes. Er ist dafür verantwortlich, dass wir das können, weil er uns beschützt und uns leben lässt. Ist das also nicht auch eine Offenbarung? (Melanie)

Solange man Gott als Schicksal sieht, wird er/sie/es immer da sein. Wie man dies empfindet, ist einem selbst überlassen. (Biyan)
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Das Leid der Welt und Gott sind schwer zu verstehen. Im Alten Testament vertraute man darauf, dass in allem ein göttlicher Sinn liegt - nachzulesen im Psalm 129, den Clemens Bittlinger in seinem Lied zitiert.

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Impressum

Nachgedacht und mitgemacht haben

Angel Bergen
Batuhan Lafci
Abdullahmirza Aslan
Biyan Akineden
Clara Hess
Danielo Graziano
David Rinker
Davut Kilic
Denis Lis
Elisa Hehl
Emelie Pohl
Eric Bels
Esra Koyunbakan
Finn Pilz
Greta Rühl
Hannah Pullmann
Hannah Rinker
Jacqueline Beretic
Julian Auriga
Lucca-Marie Högler
Luis Venohr
Marius Beck
Melanie Schönhals
Natalie Schmidt
Paula Engel
Pauline Petry
Sara Schaffer
Sarah Motaghi M.
Selma Salihovic
Tom Schneider

Lehrerin:
Ivonne Schweitzer

Medienpädagogische Begleitung:
Rolf Müller

Song:
"Ich liege oder stehe"
Clemens Bittlinger

#95neuethesen ist ein Projekt des
Hessischen Rundfunks und des
Hessischen Kultusministeriums
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 





 

 
 







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